Herbst- bzw. Winterbegrünung
Herbst- und Winterbegrünungen oder auch Zwischenfrüchte genannt, stellen eine wertvolle Bereicherung für viele Tierarten dar.
Herbst- und Winterbegrünung/Zwischenfruchtanbau
Herbst- und Winterbegrünungen oder auch Zwischenfrüchte genannt, stellen eine wertvolle Bereicherung für viele Tierarten in den oftmals kargen Monaten dar. Je nach verwendeter Saatgutmischung etablieren sich die Flächen als ein wertvolles Herbst- und Winterhabitat. Sie erhöhen die Strukturvielfalt in der Landschaft und bieten unterschiedliche Nahrung und Deckung für verschiedene Tiere. Der Zwischenfruchtanbau kann Ackerflächen vernetzen und so als Trittstein auf Wanderwegen verschiedener Biotope betrachtet werden. Hiervon profitieren vor allem kleine und weniger mobile Tierarten. Je länger die Standzeit der Fläche ist, desto größer ihr ökologischer Nutzen für die Agrarfauna. Um den größtmöglichen Wert für die Biodiversität zu erhalten, sollte der Aufwuchs erst zum Ende des Winters hin gemulcht und eingearbeitet werden.
Mahd- und Mulchkonzept bei Zwischenfruchtanbau
In Gebieten in denen die oberirdischen Pflanzenteile aufgrund eines milden Winters mit mangelnden Frostperioden nicht abfrieren können, kann es zu einem Zusammenfall der Vegetation kommen. Dies kann im nächsten Frühjahr zu einer erschwerten Bearbeitung und Einarbeitung in den Boden führen. Abhilfe leistet hier das Mulchen der Zwischenfrüchte, um den Verlust des ökologischen Werts als Strukturanreicherung für die Tiere der Agrarlandschaft aber zu erhalten, sollte dabei auf einen Hochschnitt geachtet und eine Höhe von mindestens 20 cm eingehalten werden. Wenn dann unterschiedliche Teilstücke oder Streifen belassen werden, hilft dies vor allem den Tieren noch mehr. So werden dann neben dem lichten gemulchten Bestand und noch deckungsreiche Strukturen erhalten. In den lichteren Bereichen können sich die Wildtiere bei feuchter Witterung trocken laufen, in dem belassenen Aufwuchs finden sie weiterhin Deckung.
belassener Streifen in gemulchter Zwischenfrucht vs. gemulchter Streifen in belassener Zwischenfrucht
Sind die Zwischenfruchtflächen jedoch in Gebieten, wo sie eigentlich gut abfrieren, hilft es auch hier, streifenweise eine gemulchte Fläche anzubieten, zum einen wie oben beschrieben, zum Abtrocknen der Wildtiere zum anderen für die bessere Bejagung vom Schwarzwild hinsichtlich der ASP.
Die Flächen sollten nur befahren werden, wenn es der Boden zulässt. Achtung betreffend des Zeitrahmens! Hier muss jeweils beachtet werden, wie die Fläche gemeldet ist (FAKT, Greening etc.).
Herbst- und Winterbegrünung/Zwischenfruchtanbau bietet
- eine Erhöhung der Habitatstruktur
- Schutz und Deckung vor Witterung und Prädatoren
- Nahrungsquelle
- Vernetzungsstrukturen verschiedener Lebensräume
Herbst- und Winterbegrünung/Zwischenfruchtflächen sind Lebensraum für
- Feldhase, Rehwild
- Fasan, Rebhuhn, durchziehende Wintergäste
- Insekten und Spinnentiere
Herbst- und Winterbegrünung/Zwischenfruchtanbau fördert
- eine Erhöhung von Bodenorganismen, Humusbildung
- den Erosionsschutz
- die Nährstofffixierung
- die Unterdrückung von Unkräutern
- den Blühaspekt
Fördermöglichkeiten für Herbst- und Winterbegrünung/Zwischenfruchtanbau
Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT)
Begrünung im Acker-/Gartenbau (E 1.1)
Begrünungsmischungen im Acker-/Gartenbau (E 1.2)
Winterbegrünung (F 1)
Greening - Ökologische Vorrangflächen (ÖVF)
Flächen mit Zwischenfruchtanbau oder Gründecke (einschließlich Untersaat)
Weitere Informationen:
LTZ- Zwischenfrüchte und Untersaaten
LTZ- Zugelassene Zwischenfruchtmischungen für FAKT Maßnahme E 1.2 und F1 (Juli 2021)