In allen Lebensräumen können menschliche Ansprüche und biologische Wildtierbedürfnisse auf einandertreffen und mitunter auch kollidieren. Im Wald können forstliche Holzproduktion oder Erholungsaktivitäten die Lebensräume von Wildtieren verkleinern oder verschlechtern. In einer Agrarlandschaft sind Nahrung und Deckungsmöglichkeiten in den letzten Jahren rückläufig. Sowohl im Wald wie auch in der Offenlandschaft können Wildtiere wie der Rothirsch bzw. das Wildschwein durch ihre (Fraß-)Aktivitäten Schäden an Baumverjüngung bzw. Grünland hervorrufen. Im Siedlungsbereich, wo Mensch und Wildtier besonders nah aufeinandertreffen, können Mensch-Wildtier-Konflikte an Gebäuden, Autos, Gärten oder Grünanlagen entstehen. Zahlreiche Projekte widmen sich diesen Themen und haben zum Ziel die Lebensbedingungen für Wildtiere zu verbessern und die bestehenden Mensch-Wildtier-Konflikte zu befrieden.
zum Projekt Wildtiere in der Stadt
Um einen Ausgleich zwischen Mensch- und Wildtierinteressen zu erreichen, ist ein professionelles Wildtiermanagement förderlich. Mit Werkzeugen wie dem Forstlichen Gutachten kann der Wildeinfluss bestimmt werden, und der Abschuss zur Regulation des Schalenwildes angepasst werden.
zum Forstlichen Gutachten
Die Allianz für Niederwild, ein breites Bündnis von Akteuren in der Agrarlandschaft, kann in Sachen Lebensraumgestaltung für den Erhalt der Niederwildarten und Förderung der Biodiversität im Of-fenland positiv beitragen. Touristische Lenkung, wie beispielsweise die temporäre Sperrung der Schilfbereiche oder bestimmter Felsen zum Schutz der Jungtieraufzucht, kann dazu beitragen, dass die Tiere während der Brut- und Aufzuchtzeit ungestört bleiben.
zum Projekt Allianz für Niederwild
Eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit kann über ein konfliktarmes Miteinander im Siedlungsbereich und präventive Maßnahmen informieren. Insbesondere gefährdete Wildtierarten, wie die Wildkatze, der Luchs und das Rebhuhn sind auf die Vernetzung zwischen einzelnen Vorkommen angewiesen, hier kommt der Biotopvernetzung, die im Generalwildwegeplan verankert wurde, eine übergeordnete Rolle zu.
zum Generalwildwegeplan
Für eine Tierart ist nicht nur die Fläche des geeigneten Lebensraumes von Bedeutung, sondern auch wie dieser räumlich verteilt und in landschaftsökologische Zusammenhänge eingebunden ist. Wo welche Wildarten in welcher Dichte leben können, wie der Austausch zwischen Teilpopulationen möglich ist und wie das Wirkungsgefüge zwischen Tierarten, Pflanzengesellschaften und dem Menschen aufgebaut ist, hängt in erster Linie von der Qualität des Wildtierlebensraumes, der Lebensraumausstattung, ab.
zum Forschungsprojekt Wildtierökologische Landschaftstypen