Eine Bewegungsjagd ist eine Gesellschaftsjagd mit mehreren jagenden und treibenden Personen sowie Jagdhunden. Sie ist der Überbegriff für unterschiedliche Varianten wie Drückjagd oder Treibjagd. In allen Fällen ist das Ziel, Wildtiere „in Bewegung“ zu setzen und der Schützin bzw. dem Schützen zuzuführen. Bei dieser Jagdart gelten besondere Sicherheitsbestimmungen. Die Durchführung einer solchen Jagd erbringt oft gute Streckenergebnisse, ist aber aufwendig zu planen, besonders wenn sie revierübergreifend durchgeführt wird. Sie stellt hohe Anforderungen an die Einhaltung von Sicherheitsregeln und die Organisation am Jagdtag. Gute Kenntnis der Reviergegebenheiten und der örtlichen Gegebenheiten sowie eine gute Kommunikation der beteiligten Reviere ist für eine erfolgreiche Durchführung wichtig.
Die Drückjagd hat die Bejagung des Schalenwilds zum Ziel. Dabei werden mit einer ausreichenden Anzahl geeigneter Jagdhunde und treibenden Personen die Wildtiere aus ihren Deckungseinständen „gedrückt“, ohne dabei zu viel Beunruhigung hervorzurufen, die das Wildtier zu schnellen Fluchten veranlassen würde. Die so in Bewegung gebrachten Wildtiere können dann vom Ansitz aus gut angesprochen (erkannt) und sicher und tierschutzgerecht erlegt werden. Idealerweise wird eine Fläche wenige Male im Jahr bejagt und den Rest der Zeit „in Ruhe gelassen“. So sind Wildtiere nicht einem ständigen Jagddruck ausgesetzt. Diese Form der Jagd hat sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt. Vorteile hat sie auch in den durch die naturnahe Waldwirtschaft zunehmend schwieriger bejagbaren Wäldern, wo Wildtiere schwer zu erlegen sind. Besonders zur Reduktion von Wildschweinbeständen wird diese Jagdform als wichtige Säule erachtet.
Die Treibjagd hat die Bejagung des Niederwilds zum Ziel. Auch hier wirken jagenden und treibende Personen und meist Jagdhunde zusammen. Eine Treiberwehr (meist mit Jagdhunden) treibt den Jägerinnen und Jägern die Wildtiere zu. Treibjagden werden vor allem in niederwildreichen Regionen durchgeführt.