Rebhuhnforschung

Das Rebhuhn reagiert sensibel auf Veränderungen in seinem Lebensraum. Veränderte Landnutzungsformen, eine Zunahme der Nutzungsintensitäten und Prädatorendichten führten dazu, dass der Rebhuhnbestand in den letzten Jahrzehnten stark gesunken ist. In der Roten Liste der Brutvögel Baden-Württembergs wird die Art als vom Aussterben bedroht kategorisiert. Als eine im Schutzmanagement des JWMG gelistete Wildtierart sind ihr Bestand und ihre Lebensräume durch ein Monitoring kontinuierlich zu beobachten.

Das Rebhuhnmonitoring  liefert Grundlagendaten zur Maßnahmensetzung, wie beispielsweise die Schaffung von günstigen Lebensräumen durch wildlebensraumverbessernde Maßnahmen im Rahmen des Projekts Allianz für Niederwild und zu deren Evaluierung.

Das Rebhuhnmonitoring - basierend auf dem Verhören mittels Klangattrappe im Frühjahr und der Zählung mittels Wärmebildkamera im Spätsommer als derzeitige Standardmethoden - wird kontinuierlich umgesetzt und weiterentwickelt. Um derzeit bestehende Wissenslücken zu schließen, wird das Monitoring durch wissenschaftliche Forschungsprojekte begleitetet. Dabei gilt es u. a. die Rufaktivitäten der Rebhähne während der Balzzeit in den unterschiedlichen Naturräumen Baden-Württembergs zu erfassen und basierend auf den Ergebnissen die geeignetsten Monitoringzeiträume zu definieren.

Rebhuhnforschung,Wildforschungsstelle,WFS, Foto, (c) Ralph Martin

© Ralph Martin

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Monitoring mit Technik - Bioakustische Verfahren

Bioakustische Verfahren mithilfe von Tonaufnahmegeräten erweisen sich beim Monitoring zahlreicher Tierarten als effiziente Methode. Insbesondere bei der Bestätigung des Vorkommens von Vogelarten ist der Einsatz bioakustischer Methoden von Bedeutung. Diese können über längere Zeiträume hinweg mit wenig Aufwand durchgeführt werden.

In einem großangelegten Projekt wird zum einen der Einsatz bioakustischer Verfahren im Monitoring des Rebhuhns evaluiert, zum anderen werden durch die Analyse der Rebhahnrufaktivitäten die besten Monitoringzeiträume in ausgewählten Naturräumen identifiziert. Es wurden bereits über 250 Tonaufnahmegeräte der Marke AudioMoth (Open Acoustic Devices) in drei ausgewählten Rebhuhn-Referenzgebieten in den Landkreisen Böblingen, Main-Tauber-Kreis und Rhein-Neckar-Kreis während der Rebhuhnbalzzeit nach einem standardisierten Design ausgebracht. Die Daten werden derzeit analysiert und erste Ergebnisse werden Ende 2020 erwartet.

 

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Das Rebhuhnmonitoring und das Projekt zur bioakustischen Erfassung von Rebhühnern werden weiterhin von einer Flächennutzungskartierung und einer Habitatstrukturanalyse begleitet, um auch die Lebensraumqualität und deren Entwicklung langfristig zu beobachten, die das Vorkommen und die Abundanz des Rebhuhns direkt beeinflusst. Detailliertere Aufnahmen zur Häufigkeit von Insekten und Spinnentiere, ein wichtiger Faktor als Nahrung für das Überleben der Rebhuhnküken, sollen ab dem Jahr 2021 starten.

 

Weitere Informationen

>> weitere Informationen zum Rebhuhnmonitoring

>> zum Rebhuhn-Steckbrief

>> zum Projekt "Allianz für Niederwild"

>> zum Niederwild-Monitoring der Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg (WFS)

>> zur Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg

 

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Ansprechperson

Dr. Johanna Maria Arnold

Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg (WFS)

Atzenberger Weg 99

Aulendorf

johanna.arnold@lazbw.bwl.de

+49 (0) 7525 942-349