Rotwildmanagement in BW

Rotwild ist das größte heimische Säugetier. Durch seine Größe, die soziale Lebensweise und dem daraus resultierenden großen Raum- und Nahrungsbedarf gerät die Art oftmals in Konflikt mit den Interessen der Land- und Forstwirtschaft. In Deutschland wurde in den 1950er Jahren das Konfliktpotential räumlich über die Ausweisung von Rotwildgebieten entschärft. Auch in Baden-Württemberg (BW) ist die Rotwildverbreitung seither auf fünf räumlich voneinander getrennte Rotwildgebiete beschränkt und ein Abschussgebot (außer Kronenhirsche) außerhalb dieser Gebiete erlassen worden.

© PantherMedia / HJpix (YAYMicro)

Weiterentwicklung des Rotwildmanagements in Baden-Württemberg auf wissenschaftlichen Grundlagen

Ein Pfeiler des Rotwildmanagements ist die Entwicklung von räumlichen Rotwildkonzeptionen in denen die Rotwildbewirtschaftung vor Ort von den einzelnen Interessengruppen abgestimmt und gemeinsam umgesetzt wird.

Die derzeitige Entwicklung der Rotwildkonzeption Nordschwarzwald ist in diesem Bereich maßgebend und bietet eine mögliche Blaupause für andere Gebiete.

Rotwildkonzeption Nordschwarzwald

Neben der lokalen Abstimmung bedarf es zusätzlich der Weiterentwicklung und Anpassung des Rotwildmanagements auf Landesebene. Die Leitplanken werden hierbei besonders durch die im Jagd- und Wildtiermanagementgesetz des Landes gesetzten Ziele der Erhaltung von gesunden und stabilen heimischen Wildtierpopulationen unter Berücksichtigung gesellschaftlicher, ökologischer und ökonomischer Belange sowie der Vermeidung von Beeinträchtigungen einer ordnungsgemäßen land- und forstwirtschaftlichen Nutzung festgelegt.

Rotwildgebiete mit Anrainer

© FVA

PROJEKTZIELE

Das Ziel des Projektes ist es, die Grundlagen für die Weiterentwicklung der Rotwildverordnung, der Rotwildrichtlinie und des Rotwildmanagements in Baden-Württemberg zu erarbeiten und mögliche Handlungsstrategien aufzuzeigen.

Dies beinhaltet:

  • 1. Überprüfung der Rotwildgebietskulisse und der aktuellen Rotwildverbreitung
  • 2. Evaluation des Populationszustandes und des genetischen Austausches zwischen den Rotwildgebieten
  • 3. Populationsmodellierung und Lebensraumbewertung für Rotwild
  • 4. Evaluation von Organisationsstrukturen und Kommunikationsprozessen sowie von Erfahrungen und Erwartungen außerhalb der Rotwildgebiete
  • 5. Erfordernisse und Handlungsstrategien für das Rotwildmanagement

Das Projekt startete Mitte 2020 und hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Nähere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.fva-bw.de

Ansprechpersonen

Tobias Kirchenbaur

Forstliche Versuchs-und Forschungsanstalt - Abteilung FVA-Wildtierinstitut

Wonnhaldestr. 4

79100 Freiburg

Tobias.Kirchenbaur@forst.bwl.de

+49 (0) 761 4018-474

Max Kröschel

Forstliche Versuchs-und Forschungsanstalt - Abteilung FVA-Wildtierinstitut

Wonnhaldestr. 4

79100 Freiburg

Max.Kroeschel@forst.bwl.de

+49 (0) 761 4018-379