- Der Sikahirsch - Auszug aus dem Wildtierbericht 2018
Sikahirsch Cervus nippon
Produktoptionen
günstig |
Sikahirsch |
Nutzungsmanagement |
Wald |
Feld |
Pflanzenfresser |
Steckbrief
Bestandssituation | günstig |
Kopf-Rumpf-Länge | 150 cm - 180 cm |
Schulterhöhe | 70 cm - 80 cm |
Körpergewicht | 30 kg - 60 kg |
Paarungszeit, Brunft | Mitte September - Ende November markieren die Hirsche ihre Brunftterritorien. Nur die dominanten, meist alten Hirsche können sich fortpflanzen. |
Tragzeit | 30 Wochen |
Setzzeit | Mai - Juli |
Anzahl Junge | 1, selten 2 |
Lebensweise | Tagaktiv, bei hohem Jagddruck verlagert sich die Aktivität in die Dämmerung und Nacht. Lebt in unterschiedlich großen Gruppen gesellig, alte Hirsche auch alleinstehend, gewöhnt sich schnell an Störung. |
Nahrung | Sikahirsche besitzen ein vielseitiges Nahrungsspektrum und sind sehr robuste und anpassungsfähige Wiederkäuer, die schwer verdauliches und wenig gehaltvolles Raufutter wie Heu und Gras nutzen können. |
Managementstufe | Nutzungsmanagement |
Jagdzeit | 1. Mai bis 31. Mai und 1. August bis 31. Januar (Schmaltiere, Schmalspießer); 1. September bis 31. Januar (Hirsche, Alttiere, Kälber) |
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Tierstimme
Verbreitung in Baden-Württemberg
Das Sikawild wurde Ende des 18. Jahrhunderts aus Ostasien nach Deutschland eingeführt. Die Tierart gilt als robust und gut geeignet für die Gehegehaltung.
In Baden-Württemberg liegt das Kerngebiet im grenzübergreifenden Vorkommen im Klettgau (Kreis Waldshut) am Hochrhein. Dieser Bestand hat seinen Ursprung in dem 1910 gegründeten Gatter nahe dem Ort Küssaberg. Bereits in den 1920er-Jahren wurden Tiere in freier Wildbahn beobachtet. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde das Gatter aufgelöst und das Sikawild in die Freiheit entlassen. Weitere Populationen sind durch Zuwanderung aus diesem Vorkommen oder von Gehegeflüchtlingen entstanden. Die Sorge wegen forstlicher Schäden und möglicher Kreuzungen mit Rotwild führte immer wieder dazu, die Bestände begrenzen zu wollen und sogar auszurotten. Die hohen Abschüsse Ende der 1950er-Jahre sind ein Versuch in diese Richtung gewesen. Seitdem steigt die Population und dürfte innerhalb der letzten zehn Jahre ihren Höchststand erreicht haben. Die Entwicklung der Abschusszahlen deutet auf eine stabile Population mit einer Tendenz zur Ausbreitung hin. Hierbei sind auch aus Gatterhaltung entnommene Tiere mit eingeflossen. Die bisherige und weiterhin mögliche Ausbreitung der Sikawildbestände ist nicht erwünscht, da die mögliche Kreuzung mit dem Rotwild aus wildtierökologischer Sicht unerwünscht ist.
Lebensraum
Der Sikahirsch stammt ursprünglich aus dem ostasiatischen Raum. Dort kommt er vornehmlich in großflächigen, zusammenhängenden Gebirgswäldern vor. In Europa scheint der Sikahirsch keinen spezifischen Lebensraumtyp zu bevorzugen. Er besiedelt sowohl Waldgebiete als auch offene Landschaften.
Links
Quellen
Linderoth, P. (2005): Sikahirsch Cervus nippon (Temminck, 1836). In: Braun, M.; Dieterlen, F. (2005): Saugetiere Baden-Württemberg. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart
Elliger, A.; Arnold, J.; Linderoth, P. (2017): Jagdbericht Baden-Württemberg 2016/2017.Berichte der Wildforschungsstelle Nr. 23, LAZBW, Aulendorf (Hrsg.)
Krapp, F.; Niethhammer, J. (1986): Cervus nippon Temminck, 1836 - Sikahirsch. In: Niethammer, J.; Krapp, F. (Hrsg.): Handbuch der Säugetiere Europas. Band 2/II, Paarhufer: 159 - 172