- Alle Informationen, Maßnahmen und Daten zur Wildkatze in Baden-Württemberg auf www.wildkatze-bw.de
- Wildkatzenmonitoring der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg
- Die Wildkatze - Auszug aus dem Wildtierbericht 2021
Wildkatze Felis silvestris
Produktoptionen
Wildkatze |
Schutzmanagement |
Wald |
Fleischfresser |
ungünstig-unzureichend |
Steckbrief
Erhaltungszustand | ungünstig - unzureichend |
Kopf-Rumpf-Länge | ♂: 50 cm - 69 cm, ♀: 47 cm - 60 cm |
Schulterhöhe | bis 35 cm |
Körpergewicht | ♂: 3,5 kg - 6,5 kg, ♀: 3 kg - 4,5 kg |
Paarungszeit, Ranz | Januar - März |
Tragzeit | 68 Tage |
Anzahl Junge | 2 - 6 |
Lebensweise | Dämmerungs- und nachtaktiv; starke Aktivitätsbindung an Beutetiere, Tagaktivitäten möglich; scheu und störungsempfindlich. Einzelgänger; Ruheplätze in Höhlenbäumen, unter Wurzeln, Reisighaufen. Streifgebiete der Weibchen stabil, Männchen zum Teil halbnomadisch. Landschaftselemente wie Hecken und Feldgehölze ermöglichen eine gute Vernetzung zwischen Lebensräumen. |
Nahrung | Fleischfresser, überwiegend Mäuse |
Managementstufe | Schutzmanagement |
Jagdzeit | keine |
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Tierstimme
Verbreitung in Baden-Württemberg
Wildkatzen besiedeln die gesamte Rheinebene, von dort breitet sich diese Wildtierart verstärkt Richtung Osten aus. Seit 2018 wurden zunehmend Hinweise auf ein Wildkatzenvorkommen
am Hochrhein dokumentiert: Der Abschnitt zwischen Basel und Aare-Mündung ist eines der am stärksten durch den Menschen genutzten Grenzgebiete Deutschlands und weist nur noch sehr wenige Querungsmöglichkeiten für Tiere auf. Die Nachweise am Hochrhein lassen sich vermutlich trotzdem auf die Ausbreitung der grenznahen Schweizer Wildkatzenpopulation zurückführen.
Die Darstellung von nicht genetisch abgesicherten Wildkatzenhinweisen von Foto- und Videobelegen zeigt, dass es möglicherweise weitere Wildkatzenvorkommen im Land gibt, die bisher noch nicht bekannt waren.
Zum Wildkatzenmonitoring der FVA und zur aktuellen Verbreitung der Wildkatze in Baden-Württemberg
Lebensraum
Auch als „Waldkatze“ bezeichnet, benötigt sie als wichtigsten Habitattyp den Wald. Strukturreiche Laub- und Mischwälder sind die bevorzugten Lebensräume von Wildkatzen, doch werden auch Nadelwälder besiedelt. Nach den Ergebnissen neuerer Studien und des Forschungsprojektes zur Wildkatze am Kaiserstuhl nutzen Wildkatzen auch strukturiertes Offenland als dauerhaften Lebensraum, wobei aber die weiblichen Wildkatzen stark waldgebunden bleiben. Wildkatzen bevorzugen strukturreiche Wälder mit Totholz, Reisig und Unterwuchs (z. B. Brombeere), mit vielen Vegetationsschichten, Naturverjüngungsflächen, Lichtungen, Waldwiesen und intakten Waldrändern. Dieses Mosaik aus dichten und lichten strukturreichen Waldbeständen fördert sowohl das Beuteangebot als auch die Vielzahl an Versteckmöglichkeiten. Bei ihren Streifzügen und Wanderungen in neue Gebiete orientieren sich Wildkatzen vorwiegend entlang linearer Strukturelemente in offeneren Lebensräumen. Bereits wenige hundert Meter strukturloses Offenland hindern vor allem weibliche Wildkatzen daran, diese zu queren und so neue Lebensräume zu besiedeln.
Zum Projektbericht "Die Wildkatze in den Rheinauen und am Kaiserstuhl"
Links
Quellen
Streif, S.; Kohnen, A.; Kraft, S.; Veith, S.; Wilhelm, C.; Sandrini, M.; Suchant, R. (2016): Die Wildkatze (Felis s. silvestris) in den Rheinauen und am Kaiserstuhl - Raum-Zeit-Verhalten der Wildkatze in einer intensiv genutzten Kulturlandschaft. Projektbericht, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, Freiburg
Jerosch, S.; Götz, M.; Roth, M. (2017): Spatial organization of European wildcats (Felis silvestris silvestris) in an agriculturally dominated landscape in Central Europe. Mammalian Biology, 82: 8 - 16
Steyer, K.; et al (2016): Largescale genetic census of an elusive carnivore, the European Wildcat (Felis s. silvestris). Conservation Genetics , 17 (5): 1183 - 1199
Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg FVA (2018): Ergebnisse aus dem Wildtiermonitoring der FVA. Auszug aus der Wildtiermonitoringdatenbank