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- Das Wildkaninchen - Auszug aus dem Wildtierbericht 2021
Wildkaninchen Oryctolagus cuniculus
Produktoptionen
günstig |
Wildkaninchen |
Nutzungsmanagement |
Feld |
Siedlung |
Pflanzenfresser |
Steckbrief
Bestandssituation | günstig |
Kopf-Rumpf-Länge | Ø 42 cm |
Körpergewicht | 1.000 g - 2.500 g |
Paarungszeit | März - September |
Setzzeit | April - Oktober |
Anzahl Junge | 3 - 7 Würfe/Jahr, je Wurf 5 - 6 |
Lebensweise | Meist dämmerungs- und nachtaktiv; leben bei geringer Dichte paarweise, meist aber in Kolonien (6 - 12 adulte Tiere); starke Rangordnung mit dominanten Männchen („Platzrammler“), die sich mit jedem Weibchen paaren; markieren ihr Territorium und ihre soziale Stellung über Duftstoffe, Harn und Kot. |
Nahrung | Generalistischer Pflanzenfresser mit einem breiten Spektrum an Nahrungspflanzen: Kräuter, Süßgräser und sämtliche Arten von Kulturpflanzen wie Rüben, Getreide und deren Ansaaten; im Winter auch Knospen, Rinde und Wurzeln von Bäumen und Sträuchern; kann bei hoher Dichte erhebliche Wildschäden in Grünanlagen, Parks, Baumschulen oder Obstanlagen verursachen. |
Managementstufe | Nutzungsmanagement |
Jagdzeit | 1. Oktober bis 15. Februar, Jungkaninchen vom 16. April bis 15. Februar |
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Tierstimme
Verbreitung in Baden-Württemberg
Der Verbreitungsschwerpunkt des Wildkaninchens liegt in der Rheinebene und hier vor allem in Nördlichen Oberrheinebene, wo auch der größte Teil der Jagdstrecke erzielt wird. Weiterhin finden sich vereinzelte Populationen in klimatisch wärmeren Gebieten wie dem Stadtkreis Stuttgart und in den mittleren und nordöstlichen Neckar- und Tauber-Gäuplatten. Kaninchen kommen auf etwa einem Drittel der Landesfläche vor. Klimabedingt fehlt die Art in höheren Lagen des Landes wie dem Schwarzwald, der Schwäbischen Alb und großen Teilen Oberschwabens.
Wildkaninchenpopulationen unterliegen großen Fluktuationen, die vor allem durch Krankheiten hervorgerufen werden, die regional zu starken Populationseinbrüchen führen. Die Bestandsdynamik wird maßgeblich bestimmt durch die Viruserkrankungen Myxomatose sowie in jüngerer Zeit verstärkt auch durch die Chinaseuche (RHD: Rabbit Haemorragic Disease) mit Mortalitätsraten von über 80 %. Dadurch ging der Kaninchenbestand in Baden-Württemberg nach einem Gipfel in den 1990er Jahren in den letzten Jahren zurück, wohingegen sich die Vorkommensfläche nur leicht verringert hat.
Wildkaninchen am Bau © PantherMedia / berkan (YAYMicro)
Gefährdung
Krankheiten
Wildkaninchen können von diversen Parasiten befallen werden. Dazu zählen verschiedene Milbenarten, Zecken und der Kaninchenfloh, aber auch Bandwürmer, Rundwürmer und Saugwürmer. Auch diverse bakterielle Infektionen können beim Wildkaninchen auftreten. Das können zum Beispiel Infektionen mit Pasteurellen oder Staphylokokken sein.
Wichtig zu erwähnen ist das Myxomatose-Virus. Myxomatose hat einen großen regulierenden Einfluss auf die Kaninchenpopulationen. Das Virus führt in 11 bis 18 Tagen nach der Infektion zum Tod. Die erkrankten Tiere bekommen zahlreiche Schwellungen im Kopfbereich, es entzündet sich die Bindehaut und die Ohren schwellen an. Diese Tiere können sich oft nicht mehr orientieren und bleiben außerhalb des Baus regungslos sitzen. Eine geringe Anzahl der Wildkaninchen entwickeln eine Resistenz gegen das Virus. Um eine Übertragung des Virus auf Hauskaninchen zu verhindern, können diese mit einer Impfung geschützt werden.
Eine weitere Viruserkrankung ist die sogenannte "Chinaseuche" oder auch RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease). Erkrankte Wildkanichen zeigen auffällige Blutungen der Luftröhre, der Lunge und des Bauchraumes. Die Tiere leiden unter Krämpfen und Atemnot bis sie nach 1 - 2 Tagen sterben.
Gefährdungen
Das Wildkaninchen ist nicht gefährdet. Seine Bestandssituation wird im Wildtierbericht des Landes als günstig eingestuft, wobei der Lebensraum aufgrund von Verlusten bzw. Verschlechterungen als „teilweise günstig“ eingestuft wurde.
Für eine gute Nachbarschaft
Im Allgemeinen werden Wildkaninchen von den Menschen toleriert. Man kann ihnen sowohl nachts als auch tagsüber unter anderem in Parks, auf Friedhöfen, Flughäfen oder Campingplätzen begegnen.
Schäden an kleinen Grundstücken und in Gärten sind eher selten, da sich die Kaninchen schnell gestört fühlen, wenn der Garten ständig von Mensch und Haustier genutzt wird. Auf leeren oder ungenutzten Grundstücksteilen hingegen kann es zur Anlage eines Baues kommen, wenn Futter vorhanden und der Boden ausreichend locker ist.
Tipps zur Sicherung des Grundstücks
Möchte man die Kaninchen im eigenen Garten nicht tolerieren, empfiehlt es sich, die zu schützende Fläche mit einem Drahtzaun zu umzäunen. Der Draht muss dabei mindestens 20 cm tief in die Erde eingegraben werden, da sich die Kaninchen sonst leicht darunter hindurch wühlen. Obstbäume können vor Verbiss geschützt werden, indem man Drahtmanschetten um die Bäume befestigt. Eine Alternative wäre, die betroffenen Gehölze mit Wildverbissmittel zu bestreichen. Um den Garten so unattraktiv wie möglich zu machen, kann man weiterhin Fallobst entfernen oder begonne Baue zuschütten. Dabei muss aber auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass sich kein Tier innerhalb des Baues befindet.
Links & Quellen
Links
Quellen
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Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Wildtiere im Stadtgebiet- Das Wildkaninchen, 5. Auflage 2012, Berlin
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