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Iltis Mustela putorius

Iltis
Iltis Iltis

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günstig
Iltis
Wald
Entwicklungsmanagement
Feld

Steckbrief

Bestandssituationgünstig
Kopf-Rumpf-Länge♂: Ø 41 cm, ♀: Ø 36 cm
Körpergewicht♂: Ø 1.200 g, ♀: Ø 700 g
PaarungszeitMärz - Mai
SetzzeitEnde April - Anfang Juli
Anzahl Junge4 - 8, max. 12
LebensweiseÜberwiegend dämmerungs- und nachtaktiv; während der Ranzzeit territorial, gehört wie Hermelin und Mauswiesel zu den „Stinkmardern“ und sondert bei Gefahr ein penetrant riechendes Analdrüsensekret ab; als Bodenjäger häufig in Kaninchen und Nagetierkolonien zu finden.
NahrungFleischfresser; variiert nach jahreszeitlichem und geografischen Angebot; in Baden-Württemberg in den Hochlagen höherer Amphibienanteil (Erdkröten, Frösche), in der Ebene mehr Kaninchen und Kleinsäuger; legen Nahrungsvorräte an und fressen im Winter auch viel Aas.
ManagementstufeEntwicklungsmanagement
Jagdzeit01. Oktober bis 15. Februar

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Tierstimme Icon,Tierstimme,Iltis

Iltis: Jungtiere bei Fütterung © Tierstimmenarchiv.de / Meyer, Hugo / CC BY

Verbreitung in Baden-Württemberg

Der Europäische Iltis, auch Waldiltis genannt, ist flächendeckend in Baden-Württemberg verbreitet, ein Vorkommen wurde im Jagdjahr 2018/19 aus 763 Gemeinden gemeldet. Die Entwicklung der Vorkommensfläche zwischen den Jahren 2006 und 2017 ist gleichbleibend. Baden-Württemberg gilt als einer der Vorkommensschwerpunkte des Iltisses in Deutschland.

Eine Untersuchung zur Verbreitung des Iltisses aus den 1990er-Jahren kam zu dem Schluss, dass besonders hohe Dichten innerhalb der Oberrheinniederung zu verzeichnen sind. Vermutlich wird der Iltis durch die Anwesenheit des Wildkaninchens begünstigt. Aber die Anwesenheit und Dichte von Wildkaninchen alleine sind nicht ausschlaggebend für die Verbreitung und Dichte des Iltisses in Baden-Württemberg. Auch in Gebieten mit Amphibienvorkommen wie dem Schwarzwald und in Oberschwaben sind hohe Iltisdichten belegt.

Wildtierbericht,2021, Vorkommen Iltis in den Gemeinden

Vorkommen Iltis in den Gemeinden im Jagdjahr 2018/19 ©Wildtierbericht 2021

Das Frettchen, die domestizierte Unterart des Waldiltisses

 

Eine domestizierte Unterart des Iltisses ist das Frettchen (Mustela putorius furo), das bereits in vorchristlicher Zeit im Mittelmeerraum zur Bekämpfung von Ratten und Kaninchen gezüchtet wurde. Das Frettchen ist wesentlich heller gefärbt als der Iltis. Das Frettchen wird bis heute zur Kaninchenjagd eingesetzt, erlebte aber auch als extravagantes Haustier einen Boom. Von der Haltung als Haustier ist abzuraten, denn sie ist anspruchsvoll und die Lebenserwartung des Frettchens ist hoch. Wenn domestizierte Frettchen in die Freiheit entlassen werden, ist das aus ökologischer Sicht problematisch. Denn Frettchen können sich mit wildlebenden Iltissen nicht nur verpaaren, sondern die daraus entstandenen Iltis-Frettchen-Hybride sind wiederum fortpflanzungsfähig und verändern den Genpool der autochthonen Wildart.

Frettchen im Vergleich zum Iltis

Ein Frettchen ist die domestizierte Form des Iltis © PantherMedia / Juliedeshaies

© PantherMedia / Philip Bird

Lebensraum

Für den Iltis günstige Habitate sind Bereiche mit einem hohen Grenzlinienanteil, in denen sich Feuchtgebiete mit kleinen Wäldern und landwirtschaftlichen Flächen mosaikartig abwechseln. Nicht zu seinem bevorzugten Lebensraum gehören Agrarsteppen und große geschlossene Waldgebiete. Der Iltis nutzt am häufigsten die Waldrandzone und deckungsreiche Uferzonen von Gewässern. Aber insbesondere in der kalten Jahreszeit hält er sich häufig in der Nähe menschlicher Siedlungen auf, wo er z.B. in Feldscheunen und Strohlagern Unterschlupf und genügend Nahrung (Kleinsäuger) findet. 

Gefährdung

Der Iltis ist im Anhang V der FFH-Richtlinie gelistet. Im zuletzt im Jahr 2013 ermittelten FFH-Erhaltungszustand  wurde der Iltis in Baden-Württemberg auf Grundlage der vorliegenden Daten insgesamt als „günstig“ eingestuft. Nach den Vorgaben der FFH-Richtlinie ist ein günstiger Erhaltungszustand sicherzustellen, der systematisch und permanent überwacht werden sollte. Das Monitoring muss Informationen über die Verbreitung der Art, den Zustand der Population und ihrer Lebensräume sowie mögliche Gefährdungen sammeln. Das Monitoring des Iltisses ist anspruchsvoll, denn mit etablierten Methoden wie Fotofallen ist die Art selbst in optimalen Lebensräumen nur schwer zu erfassen. Deshalb laufen derzeit Versuche mit neuen Monitoringmethoden (z.B. Haarfallen für genetische Nachweise).

Links & Quellen

Links

Quellen

Allgöwer, R. (2005): Iltis Mustela putorius (Linnaeus, 1758). In: Braun, M.; Dieterlin, F. (Hrsg.): Die Säugetiere Baden-Württembergs. Band 2, Ulmer Verlag, Stuttgart

Croose, E.; Duckworth, J. W.; Ruette, S.; Skumatov, D. V.; Kolesnikov, V. V.; Saveljev, A. P. (2018): A review of the status of the Western polecat Mustela putorius: A neglected and declining species? Mammalia, in press

Elliger, A.; Arnold, J.; Linderoth, P. (2017): Jagdbericht Baden-Württemberg 2016/2017.Berichte der Wildforschungsstelle Nr. 23, LAZBW, Aulendorf (Hrsg.)

Greiser, G.; Krüger, S.; Martin, I.; Neumann, M. (2018): Status und Entwicklung ausgewählter Wildtierarten in Deutschland. Jahresbericht 2016, Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD), Deutscher Jagdverband, Berlin (Hrsg.), 32 - 33

LUBW (2014): FFH-Arten in Baden-Württemberg (Erhaltungszustand). Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, Referat 25 – Arten- und Flächenschutz, Landschaftspflege, Karlsruhe

Ssymank, A.; Hauke, U.; Rückriem, C.; Schröder, E.; Messer, D. (1998): Das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000. BfN-Handbuch zur Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (92/43/EWG) und der Vogelschutz-Richtlinie (79/409/EWG), Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz, 53: 560

Wolsan, M., 1993: Waldiltis Mustela putorius. In: Stubbe, M.; Krapp, F. (Hrsg.): Handbuch der Säugetiere Europas, Bd. 5, Teil II: Mustilidae 2, Viverridae, Herpestidae, Felidae