Zurück

Habicht Accipiter gentilis

Habicht
Habicht Habicht

Produktoptionen

Habicht
Schutzmanagement
Wald
teilweise günstig
Feld
Fleischfresser
Siedlung

Steckbrief

Bestandssituationteilweise günstig
Körperlänge♂: ca. 50 cm, ♀ ca. 60 cm
Körpergewicht♂: Ø ca. 720 g, ♀: Ø ca. 1130 g
ReproduktionszeitFebruar - Anfang August
Gelegegröße2 - 4 Eier
Brutdauer35 - 40 Tage
JungenaufzuchtBaumbrüter, Horst auf alten Bäumen; monogam; hohe Revier und Partnertreue; Weibchen brütet allein; Nestlingsdauer ca. 44 Tage; Männchen versorgt Weibchen und Junge mit Nahrung; Bettelflugphase 4 - 6 Wochen.
LebensweiseWendiger Pirsch- und Überraschungsjäger, Jagd oft in geringer Höhe, z. T. knapp über dem Boden, auch von Ansitzwarten aus. Lebt inzwischen vermehrt in städtischen Gebieten, bis in europäische Großstädte.
NahrungVögel, Säugetiere bis zum eigenen Körpergewicht.
ManagementstufeSchutzmanagement
Jagdzeitkeine

Ähnliche Produkte

Tierstimme Tierstimme

Tierstimme Habicht © Stephan Risch, XC512422. Erreichbar unter www.xeno-canto.org/512422 / CC BY-NC-SA

Verbreitung in Baden-Württemberg

Wie auch andere Greifvögel wurde der Habicht in der Vergangenheit stark vom Menschen verfolgt. Der ursprünglich häufige Brutvogel erlitt insbesondere gegen Ende des 19. Jahrhunderts einen Einbruch des Bestands. Nach Erholungsphasen während der beiden Weltkriege waren die Bestände in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch Arealverlust und Pestizidbelastung erneut rückläufig. Dank der Einführung einer ganzjährigen Schonzeit (1970er), des Rückgangs der Biozidbelastung und eines europaweiten Schutzstatus haben sich die Bestände mittlerweile erkennbar stabilisiert. 

In der Roten Liste der Brutvögel Baden-Württembergs wird der Habicht als ungefährdet geführt und der Brutbestand auf 750 bis 1.400 Reviere beziffert. Der Brut- und Standvogel ist hier flächendeckend verbreitet. Eine Studie im Schwarzwald ermittelte eine Siedlungsdichte von ca. 3,3 Brutpaaren je 100 km², wobei die Revierzentren einen mittleren Abstand von 2,6 km (+/- 1,1) zueinander besaßen. Zu beachten ist, dass zur lokalen Brutpopulation ein nur schwer zu erfassender Anteil nicht brütender Vögel hinzukommt.

Habicht,Brutvorkommen

Habicht Brutvorkommen (Gedeon et al. 2014)

Lebensraum

Habichte brüten vorwiegend in alten Baumbeständen, dringen aber zunehmend auch in Siedlungsräume vor. Während die Vögel zum Brüten geschlossene Bestände mit geeigneten Horstbäumen brauchen, suchen sie ihre Beute in Waldrandgebieten oder über deckungsreichem Offenland. Die höchste Siedlungsdichte erreichen Habichte daher in Landschaften mit einem Wechsel aus Wald und strukturreichem, von Feldgehölzen und Baumgruppen durchsetzten Offenland. Das Zentrum eines Habichtreviers bilden mehrere Horstbäume, die über die Jahre im Wechsel oder bei Ausfall eines Horsts genutzt werden. Das umliegende Jagdareal kann, je nach Qualität des Lebensraums, zwischen 2 und 64 km² groß sein.

Gefährdungen

Neben Vogelschlag an Gebäuden und Fensterscheiben, Verkehrsverlusten oder der Störung durch menschliche Aktivität in Horstnähe, kann sich vor allem die Strukturarmut potenzieller Lebensräume negativ auf den Habicht auswirken. Nach wie vor gefährdet die illegale Verfolgung des sogenannten „Hühnerhabichts“ in Einzelfällen die Tierart. Gleichzeitig wird berichtet, dass in einigen Landesteilen die Bestände des Habichts zugenommen haben. Laut der Beurteilung der Bestandssituation und den Managementempfehlungen im Wildtierbericht 2018 gibt es aber derzeit keine ausreichenden Kenntnisse über die Bestandssituation und deren Entwicklung. Das aktuell bestehende Monitoringdefizit muss durch die Entwicklung angepasster Methoden ausgeglichen werden, wenn Bestandssituation, Verbreitung und Entwicklung beurteilt werden sollen.