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Krickente Anas crecca
Produktoptionen
günstig |
Krickente |
Entwicklungsmanagement |
Wasser |
Steckbrief
Bestandssituation | günstig |
Körperlänge | Ø 37 cm |
Körpergewicht | 300 g |
Reproduktionszeit | April - Anfang August |
Gelegegröße | 8 - 11 Eier |
Brutdauer | 25 - 30 Tage |
Jungenaufzucht | Bodenbrüter; meist in dichter Ufervegetation, i.d.R. an Gewässern, aber auch auf extensivem Grünland entfernt vom Wasser; Weibchen brütet und führt die Jungen; Küken sind mit 25 - 30 Tagen flügge. |
Lebensweise | Tag- und nachtaktiv; Nahrungssuche im feuchten Schlamm und Seichtwasser bis maximal 20 cm Wassertiefe; bildet gerne artreine Gruppen. |
Nahrung | Tierisch und pflanzliche Nahrung, oft in ausgesprochen jahreszeitlichem Wechsel, Sämereien und kleine Wirbellose. |
Managementstufe | Entwicklungsmanagement |
Jagdzeit | 1. Oktober bis 15. Januar |
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Tierstimme
Verbreitung in Baden-Württemberg
Die Krickente ist ein weiteres Beispiel dafür, dass Baden-Württemberg bei wandernden Arten nur einen sehr kleinen Teil des Jahreslebensraums ausmacht. Sie ist eine häufige Entenart mit großem Verbreitungsgebiet. Ihre Nominatform (Anas c. crecca) ist mit einer Gesamtpopulation von 3,6 Mio. bis 4,6 Mio. Individuen in der gesamten Paläarktis verbreitet. Der Zuzug nach Baden-Württemberg findet aus Norden und Osten statt. Mehr als 80 % des europäischen Brutbestands von ca. 1 Mio. Brutpaaren stammen aus Russland und Skandinavien. Deutschland und Baden-Württemberg liegen am südlichen Rand der Brutverbreitung und sind vor allem als Überwinterungsgebiet für die Art von Bedeutung.
Der Bodensee ist neben dem Oberrhein der wichtigste Rastplatz der Krickente im Land. Ihre Winterbestände hängen stark vom Wasserstand des Bodensees ab (mehr Krickenten bei niedrigen Wasserständen). So war die Bestandsgröße im Januar 2015 mit landesweit 3.500 Individuen unterdurchschnittlich. Sie lag weit unter den Zählergebnissen vom Januar 2017, als allein am Bodensee 11.900 Krickenten gezählt wurden.
Krickentenpaar im Winter © PantherMedia / MM.images
Lebensraum
Die Krickente ist unsere kleinste Gründelente. Sie bevorzugt seichte Binnengewässer mit hohem Deckungsangebot im Uferbereich und braucht zur Nahrungssuche feuchte Schlammflächen oder Seichtwasserbereiche. Ideale Biotope sind Altarme am Oberrhein im Auewald, die wegen periodischer Wasserstandsschwankungen ein entsprechendes Angebot an Schlammflächen aufweisen.
Gefährdung
Bei der Gefährdung ist zu unterscheiden zwischen dem Brutbestand im Sommer und dem Rastbestand im Winter, wenn tausende Krickenten aus anderen Ländern in Baden-Württemberg überwintern.
Nach der Roten Liste der wandernden Vogelarten hat die bei uns überwinternde biogeografische Population der Krickente zugenommen und ist nicht gefährdet. Dagegen wird der Brutbestand der Krickente im Südwesten mit 25-50 Brutpaaren (nach der ADEBAR-Kartierung 80-140 Brutpaare) in Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht) geführt. Lebensraumverluste z.B. durch Kiesabbau oder die Entwässerung von Mooren sowie Störungen durch überbordende Freizeitaktivitäten (z.B. Baden, Bootfahren) zählen zu den wichtigsten Gefährdungsfaktoren.
Links & Quellen
Links
Quellen
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Báuer, H.-G.; Heine, G.; Schmolz, M.; Stark, H.; Werner, S. (2010): Ergebnisse der landesweiten synchronen Wasservogelerfassungen in Baden-Württemberg im November 2008 und Januar 2009. Ornithologische Jahreshefte für Baden-Württemberg, 26: 95 - 220
BirdLife International (2004): Birds in Europe: Population estimates, trends and conservation status, Wageningen, Niederlanden
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Gedeon, K.; Grünberg, C.; Mitschke, A.; Sudfeldt, C.; Eickhorst, W.; Fischer, S.; Flade, M.; Frick, S.; Geiersberger, I.; Koop, B.; Kramer, M.; Krüger, T.; Roth, N.; Ryslavy, T.; Stübing, S.; Sudmannn, S. R.; Steffens, R.; Völker, F.; Witt, K. (2014): Atlas Deutscher Brutvogelarten, Atlas of German Breeding Birds. Stiftung Vogelmonitoring und Dachverband Deutscher Avifaunisten, Münster
Hüppop, O.; Bauer, H.-G.; Haupt, H.; Ryslavy, T.; Südbeck, P.; Wahl, J. (2013): Rote Liste wandernder Vogelarten Deutschlands, 1. Fassung, 31.12.2012. Berichte Vogelschutz, 49/50: 23 - 83
Reeber, S. (2017): Entenvögel Europa, Asien und Nordamerika. Kosmos Verlag, Stuttgart
Vogelwarte Sempach (Hrsg.) (2017): Trockenheit beeinflusst Wasservögel. In: Zustand der Vogelwelt in der Schweiz. Bericht, 2017: 24 - 25